Man schreibt das Jahr 1948 – drei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Menschen in Deutschland wollten wieder in Frieden Sport treiben. Überall in den Dörfern, Städten und Betrieben bildeten sich neue Sportgemeinschaften. Im Oktober 1948 beschlossen die Eisenbahner in der damaligen Baracke des Bahnhofes Pritzwalk die Gründung einer Sportgemeinschaft, die sie „Flügelrad“ nannten. Mit der Bildung des Sportvereins Lokomotive erfolgte 1950 die Umbenennung in die Betriebssportgemeinschaft Lokomotive Pritzwalk. Die Sektionen des Sportvereins wechselten von Zeit zu Zeit. So gab es Touristik, Wandern, Wintersport und Radsport, aber auch Tischtennis, Rollschuhlauf, Handball, Leichtathletik, Hockey und Badminton.

Die Wurzeln des Fechtssports in Pritzwalk reichen bis in das Jahr 1976 zurück. Die Planungen für die Ansiedlung der Sportart Fechten begann aber schon ein Jahr zuvor. Damals sicherte man den Sportfreunden Christina und Dieter Gawrisch (Foto) zu, dass eine Turnhalle bereit gestellt wird und durch den Bezirkstrainer eine kostenlose Erstausstattung des Fechtmaterials erfolgt. Am 02.12.1976 konnte erstmals das Training mit insgesamt 11 Floretts und Masken beginnen. Mit Hilfe des DTSB-Kreisvorstandes und der Sportfreunde Christina und Dieter Gawrisch wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, die geringen Materialreserven aufzustocken. Im Juni 1977 fanden dann erstmals die Kreisspartakiadewettkämpfe statt. Damals trainierten 25 Kinder und Jugendliche und 3 Erwachsene in der Sektion Fechten der BSG Lokomotive Pritzwalk. Bereits nach der Gründung stellte sich die Frage, ob aus der Sektion nicht ein Trainingsstützpunkt werden könnte. Im August und September 1978 entschloss man sich im Rahmen dieser Prüfung, Sportler zu Übungsleitern auszubilden. Von den damals vorgeschlagenen vier Sportlern haben drei ihren Übungsleiterschein erworben.

   

Besonders viel zusätzliche Arbeit kam auf den Trainer zu, wenn einer seiner Schützlinge die Ambitionen und die Möglichkeiten hatte, zur Kinder- und Jugendsportschule delegiert zu werden. Neben dem Aufstellen eines speziellen Trainingsplanes wurde auch die Hausaufgabenanfertigung kontrolliert.
Im Gegensatz zu anderen Vereinen bewegte sich in den Anfangsjahren sehr viel bei uns. Sportliche Erfolge stellten sich sehr schnell ein. Zu erwähnen ist hier beispielhaft, dass Hans-Peter Martin bei der Zentralen Spartakiade der DDR, Gold mit der Säbelmannschaft errang. In den folgenden Jahren trainierten die Sportler so intensiv, dass sie bei der DDR-Bestenermittlung im Florettfechten immer vordere Plätze einnahmen.
Mit unserem, im Jahr 1985 ins Leben gerufenen, Pritzwalker Fechtturnier, hatten wir einen weiteren Grundstein für die Zukunft gelegt. Von Jahr zu Jahr stiegen die Teilnehmerzahlen und auch der Spaß, den dieses Turnier mit sich brachte.
Das Jahr 1989 war noch einmal sehr erfolgreich. Im Verbandspokal erreichte unsere Degenmannschaft das Finale. Die Wende hatte nicht nur in der Politik ihren Einzug gehalten, nein, auch bei uns im Sportbereich war sie deutlich zu spüren. Die finanzielle Unterstützung von "oben" fiel weg. So hieß es, sich nach neuen finanziellen Einnahmequellen umzusehen. Es gab glücklicherweise Unternehmen, die finanzielle Hilfe zusagten
.... und so fechten sie noch heute!